AKA führt durch spannendes Konferenzprogramm bei TXF Germany – zwischen Digitalisierung, Sustainable Finance und Chancen in der Krise
Nachhaltig finanzieren, bewährte Instrumente vereinfachen und Kunden durch digitale Plattformen noch besser abholen: Die Themenvielfalt war auch 2020 wieder groß beim Branchentreff TXF Germany und wir waren dabei: TXF Germany Export Finance ist eine feste Größe im Kalender der Export Finance Community und die AKA blieb auch 2020 ihrer Rolle als Gastgeber treu. Als Host Sponsor führte Executive Director Marck Wengrzik durch das Programm und in den Diskussionsräumen moderierten wir die Themen Digitale Plattformen & Small Tickets und ESG.
Auch wenn sich dieses Jahr alle nur virtuell treffen konnten, galt wie gewohnt: TXF Germany ist DER Treffpunkt für Updates zur aktuellen Marktlage, Einblicke in Schlüsseltrends, Diskussion von Zukunftsperspektiven und Networking. Zwei große Themenkreise gaben der Konferenz ihre Rahmung: Digitalisierung und die ESG-Kriterien als Standard nachhaltiger Anlagen (Environment, Social und Governence). „Das Thema ESG geht uns alle an“, sagte Marck Wengrzik in seiner Begrüßung. „Die Kriterien bewegen sich auf einer breiten gesellschaftlichen Basis und geben uns in der Exportfinanzierung sowohl neue Herausforderungen als auch Chancen auf.“
STARK IN DER KRISE: MIT DER VEREINFACHUNGEN VON FINANZIERUNGSINSTRUMENTEN AKTUELL CHANCEN ERGREIFEN
Er sprach zudem über die Chancen, die sich für die Exportfinanzierungsindustrie in der aktuellen Krisensituation gepaart mit der voranschreitenden Digitalisierung ergeben. Die Stichworte: Optimierte Kundenansprache und erhöhte Reichweite. Wie erreiche ich mehr Parteien im Markt, sei die Kernfrage und wenn die Export Community mehr Menschen erreicht, nutze sie die Gelegenheit, sich zu verbreitern. Große Chancen lägen nach wie vor auch in der Vereinfachung von Finanzierungsinstrumenten. „Wir sehen eine zunehmende Bereitschaft von Neueinsteigern, die seit Jahrzehnten etablierten und bewährten Außenwirtschaftsförderinstrumente zu nutzen“, so Marck Wengrzik.
DIGITALE PLATTFORMEN IN DER EXPORTFINANZIERUNGSWELT: KUNDENZENTRIERUNG MUSS IM FOKUS SEIN
Trade und Export Finance Produkte zeichnen sich häufig durch eine hohe Komplexität aus. Ein Beispiel sind die Small Tickets in Form von ECA-gedeckten Bestellerkrediten mit einer komplizierten und aufwändigen Antragsstellung. Hinzu kommt die nötige Integration vieler Akteure, von Exporteur und Importeur über Banken bis hin zur Export Credit Agency (ECA).
Das zentrale Thema des Dialogs zu digitalen Plattformen, bei dem wir Sandra Ficht von Capgemini Invent als Diskussionspartnerin gewinnen konnten: Mit diesem kundenzentrierten Geschäftsmodell können verschiedene Akteure zusammengebracht werden und Einfachheit und Geschwindigkeit bei den Prozessen sind beste Anreize und Mehrwert für die Nutzer. „Wenn wir die regulatorischen Anforderungen schlank umgesetzt bekommen, haben wir für die Nutzer digitaler Export Finance Plattformen einen Mehrwert geschaffen“, erläutert Lorenz Volbers, Head of Platform Business & Digital Innovation. „Das ist auch eine Chance für die Banken, kleinteiliges Geschäft profitabel am Markt anbieten zu können“. In der Digitalisierung sind die ersten wichtigen Schritte gemacht. Das Online-Portal SmaTiX (Small Ticket Express) der AKA ist eine erste Plattform-Lösung für die Antragstrecke. Hier hat die AKA den bewährten Bestellerkredit auf die nächste Stufe gehoben: mit einer standardisierten, digitalen Antragsstrecke, Indikation in Echtzeit und schlankem Finanzkreditvertrag. Laut Lorenz Volbers geht es jetzt darum, die Entwicklung konsequent voranzutreiben und die nächsten Schritte der Reise potenzieller Kunden mit all ihren Kontaktpunkten zu Produkt und Unternehmen, der sogenannten Costumer Journey, auf die Plattform zu bringen.
SUSTAINABLE FINANCE ALS CHANCE FÜR DIE AKTIVE BETEILIGUNG AM TRANSFORMATIONSPROZESS
Unter dem Begriff Sustainable Finance, der in aller Munde ist, verstehen wir für die Exportfinanzierungsindustrie aktuell einen großen Transformationsprozess, der regulatorisch getrieben ist. Sebastian Rink von der Frankfurt School – UNEP Collaborating Centre for Climate & Sustainable Energy Finance, fasste es im Dialog mit Paul Monigatti aus der AKA-Abteilung Platform Business & Digital Innovation folgendermaßen zusammen: „Dieser Transformationsprozess bedeutet im Wesentlichen, dass man Positives fördert, Neutrales erkennt und Negatives einstellt.“ Wenn diese Definition als Leitfaden fungiert, ergibt sich die Herausforderung, aus den abstrakten Zielen und Richtlinien konkrete Aktionen abzuleiten. Hier sieht Paul Monigatti eine Verbindung zum Small Ticket-Thema: „Aktuell wird beim Thema Sustainable Finance an Leit- und Richtlinien gearbeitet, die insbesondere den Mittelstand berücksichtigen. Bei unserem Online-Portal SmaTiX setzen wir an der Standardisierung des Bestellerkredites an. Damit geben wir gerade mittelständischen Unternehmen, die nicht aufgrund von Skalenvorteilen mehrfach Erfahrung sammeln konnten, ein greifbares Angebot mit klaren Kriterien an die Hand.“
In der Diskussionsrunde zum Thema ESG waren sich alle einig: Bei einer aktiven Beteiligung am Transformationsprozess können Banken und Export Finance Unternehmen jetzt schon die Weichen stellen, um langfristig positive Effekte für das eigene Geschäftsmodell zu generieren. Eigene Beiträge für den Wandel liefern statt auf die große Welle der Regulatorik zu warten, die auf uns alle zurollen wird, so lautet die Devise.
Hören Sie die zentralen Erkenntnisse direkt in der Videozusammenfassung:
LORENZ VOLBERS ÜBER DIGITALE PLATTFORMEN