AKA Investors' Meeting 2015
Von Washington zu Mao. Der Aufstieg des Renminbi - Aussichten und Folgen für die Weltwirtschaft
Geschäftsmodell, Halbjahresergebnisse und Geschäftsausblick
der AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft mbH
Exakt 111 Gäste sind der Einladung zum zweiten Investors‘ Meeting der AKA gefolgt und haben nach einem Empfang auf der Dachterrasse einen ebenso informativen wie kurzweiligen Nachmittag erlebt. Zunächst stellten die neu für Rüdiger Eggert in die AKA-Geschäftsführung eingetretene Beate Bischoff und ihr Kollege Marck Wengrzik das Geschäftsmodell der auf Handelsfinanzierungen spezialisierten Konsortialbank vor. Gemeinsam präsentierten sie auch die aktuellen Halbjahreszahlen und erläuterten die künftigen Ziele der AKA. Im Mittelpunkt des konservativen und rentablen Geschäftsmodells sollen auch in naher Zukunft Finanzierungen von warenwirtschaftlichen Handelsaktivitäten in Europa und den Emerging Markets stehen. Weiter wachsen will das Institut vor allem durch seine Europäisierung und mit Structured-Finance-Aktivitäten.
"Die AKA hat im Juli/August eine historisch hohe Zahl an Kreditanfragen registriert. In der Pipeline warten 900 Mio. Euro."
Im Jahr 2014 hat die AKA trotz eines herausfordernden Umfelds ein Rekordergebnis erzielt. Dank guter Wachstumszahlen im Kerngeschäft ECA-gedeckte Finanzierungen und eines sich dynamisch entwickelnden Marktes für Structured-Finance-Transaktionen ist die Geschäftsleitung optimistisch, ihre ambitionierten Ziele auch in der Jahresbilanz für 2015 zu erreichen. Der Prognose zufolge werden sowohl die Eigenkapitalrendite wie auch der Rohüberschuss auf hohem Niveau stabil bleiben. Im kommenden Jahr wird sich die AKA verstärkt den Chancen widmen, die sich aus der Digitalisierung ergeben. Um die AKA auf europäischer Ebene weiter voranzubringen, sollen vor allem in dieser Region die Aktivitäten mit Export Credit Agencies ausgebaut werden. Ein weiteres Ziel ist es, die Portfolioanteile von mittel- bis langfristigen Structured-Finance-Transaktionen auszuweiten.
Die Präsentation können Sie sich gern hier herunterladen.
Keynote „Von Washington zu Mao. Der Aufstieg des Renminbi - Aussichten und Folgen für die Weltwirtschaft.“
Urs Schoettli
Als Keynote-Speaker skizzierte Urs Schoettli, Autor der Neuen Zürcher Zeitung und selbstständiger Asienberater, auf sehr unterhaltsame Weise die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in China. Angelehnt an das Veranstaltungsthema „Von Washington zu Mao. Der Aufstieg des Renminbi – Aussichten und Folgen für die Weltwirtschaft“ erläuterte er seine Einschätzung zur weiteren Entwicklung des Renminbi.
"Chinas Chancen, den Renminbi als globale Leitwährung zu etablieren, waren nie besser. Aber zuvor gilt es, noch einige interne und externe Hindernisse zu beseitigen."
Vor allem die fehlende Rechtstaatlichkeit und Transparenz bezeichnete Urs Schoettli als Barriere für die internationale Anerkennung des Renminbi als Leitwährung. Zudem mangele es der Währung noch am Vertrauen der Investoren. Die chinesischen Finanzmärkte seien insgesamt noch nicht so ausgereift.
Diskussion zum Thema „Von Washington zu Mao. Der Aufstieg des Renminbi – Aussichten und Folgen für die Weltwirtschaft.“
Moderation: Andreas Scholz
Die folgende Diskussion bezog ihre Spannung aus den unterschiedlichen Positionen der Panel-Teilnehmer, die durchaus kontrovers, aber stets sachlich argumentierten. Moderator Andreas Scholz, Berater der Börse Stuttgart und Herausgeber des International Bankers Forum, verstand es hervorragend, die Gesprächspartner aus der Reserve zu locken. Zur Diskussionsrunde zählten: Bernd Meist, Geschäftsführer der Frankfurt-Niederlassung der Bank of China und Mitglied der Frankfurter RMB Initiative, Michael Hannig, Geschäftsführer der Voith Finance GmbH und Ulrich Leuchtmann, Head of FX+EM Research der Commerzbank AG.
"Auch im zweiten AKA Investors' Meeting hatten die Veranstalter das richtige Gespür für das richtige Thema zur richtigen Zeit. Am Tag der Fed-Sitzung in Washington ging es um die Lage der chinesischen Wirtschaft, die Folgen für die globalen Finanzmärkte und die Rolle des RMB. Näher dran am Puls der Märkte konnten die Teilnehmer an diesem Nachmittag nicht sein."
Andreas Scholz , Moderation
„Eine Aufnahme des Renminbi in den Korb der Sonderziehungsrechte dient nur dem Prestige.“
Schon die Frage, wie verlässlich makroökonomische Daten aus China sind, bis zu den unterschiedlichen Einschätzungen zu Markteingriffen der Regierung und den Chancen des Renminbi, tatsächlich zu einer globalen Leitwährung aufzusteigen, führten zu einer lebhaften Diskussion. Einig waren sich die Teilnehmer, dass es sich bei der aktuellen wirtschaftlichen Abschwächung im Land der Mitte wohl um eine basisbedingte, temporäre Entwicklung handele und der Staat gegensteuern werde. Zwar werde der Abwertungsdruck beim Renminbi vorerst anhalten, aber allein aufgrund von Chinas Handelsmacht werde die Währung an Bedeutung gewinnen. Eine Aufnahme in den Korb der Sonderziehungsrechte diene im Prinzip aber nur Chinas Prestige.
Ausklang mit chinesischem Buffet
Beim anschließenden Get-together in heiterer Atmosphäre und am chinesischen Buffet hatten alle Gäste die Möglichkeit, die Diskussion in kleiner Runde zu vertiefen, Kontakte zu knüpfen und mit der Geschäftsleitung der AKA ins Gespräch zu kommen. Als Abschiedsgeschenk erhielten alle Urs Schoettlis aktuelles Buch „Die neuen Asiaten“, das der Autor auf Wunsch persönlich signierte.