AKA Investors' Meeting 2016
Blockchain Unchained. Die Technologie hinter der digitalen Währung Bitcoin – auch für die Finanzwelt von morgen?
90 Gäste kamen am 13. September 2016 im Hause der AKA zusammen, um sich beim dritten Investors‘ Meeting über die Halbjahreszahlen und künftigen Ziele der Bank zu informieren und um über das topaktuelle Branchenthema Blockchain ins Gespräch zu kommen.
Geschäftsmodell, Halbjahresergebnisse und Geschäftsausblick der AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft mbH
Nach dem Empfang und erstem Networking begrüßten die beiden Geschäftsführer Beate Bischoff und Marck Wengrzik die Gäste. Anders als im letzten Jahr, übergaben Sie dieses Mal das Wort direkt an Michael Schmid, Vorsitzender des Aufsichtsrats, der in einer kurzweiligen Rede einen Einblick in das Geschäftsmodell der Bank gewährte. Herr Schmid zeigte sich sehr zufrieden mit der Geschäftsentwicklung der letzten Monate. Anschließend präsentierte die Geschäftsführung die aktuellen Halbjahreszahlen.
"Eine breitere Aufstellung der AKA ermöglicht größere Diversifizierung und stärkt nachhaltigen Unternehmenserfolg"
Im ersten Halbjahr 2016 entwickelten sich wesentliche Kennzahlen weiterhin positiv, sodass die Geschäftsleitung optimistisch ist, ihre Ziele in der Jahresbilanz für 2016 erreichen zu können. Das Abschlussvolumen per 06/2016 liegt mit 855 Mio. EUR deutlich über Plan (+104 Mio. EUR) und auch deutlich über dem Vorjahreswert (+120 Mio. EUR).
Den Hochrechnungen zufolge werden Ende 2016 sowohl Rohüberschuss als auch Cost-Income-Ratio auf stabilem Niveau bleiben. Die AKA kann eine weiterhin kontinuierliche Thesaurierung des Gewinns und positive Entwicklung des regulatorischen Kernkapitals prognostizieren. Was die Treasury-Aktivitäten der Bank angeht, so besteht die zentrale Herausforderung darin, neben dem aktiven Ausbau bestehender Möglichkeiten zusätzliche USD-Refinanzierungen zu realisieren. Die AKA sieht die Notwendigkeit, bestehende Säulen der Refinanzierung um die Begebung von EUR-Schuldscheinen zu erweitern.
"Wir nutzen sehr intensiv unsere Rolle als Dialogplattform für die Akteure des Export and Trade Business, um mit unseren Partnern den stetigen Austausch zu aktuellen Themen wie der Digitalisierung zu pflegen."
Moderator Andreas Scholz, Geschäftsführer der Maleki Communications Group, langjähriger TV-Wirtschaftsredakteur und Herausgeber des International Bankers Forum, interviewte die Geschäftsführung im Anschluss an die Präsentation zu der weiteren Unternehmensstrategie der AKA. Beate Bischoff und Marck Wengrzik standen Rede und Antwort zu folgenden Themen: Diversifizierung, Europäisierung und Digitalisierung. Neben der weiteren Intensivierung der Structured Finance-Aktivitäten und dem verstärkten Ausbau der Zusammenarbeit mit europäischen Export Credit Agencies in Ergänzung zum traditionellen Euler Hermes Geschäft stand vor allem die Digitalisierung im Fokus. Die AKA hat ein Innovationsbudget zurückgestellt für Digitalisierungsthemen und wird perspektivisch das Monitoring der diesbezüglichen Aktivitäten in der Finanzindustrie ausweiten, um frühzeitig Marktentwicklungen erkennen und entsprechend darauf reagieren zu können.
Die Präsentation können Sie sich gern hier herunterladen.
Keynote „Blockchain Unchained“
Dr. Dirk Siegel, Deloitte
„Kaum ein Thema wird gerade so ‚gehyped‘ wie die Blockchain. Wird sie die Finanzwelt aus den Angeln heben oder ‚nur‘ zu effizienteren Transaktionssystemen führen, die – cum grano salis – von den etablierten Playern betrieben werden? Status quo und Hype liegen weit auseinander. Das Potenzial ist ebenso zu erkennen wie die noch beträchtlichen Hürden“, so Keynote-Speaker Dr. Dirk Siegel, Partner bei Deloitte und Leiter des dortigen Blockchain Institutes. Anhand seiner Präsentation konnten die Gäste im Saal den Weg einer Blockchain-Transaktion in acht Schritten detailliert nachverfolgen. Er machte den Unterschied zwischen dem World Wide Web und der Blockchain-Technologie deutlich und beantwortete zahlreiche Fragen aus dem Plenum zur Funktionsweise und den Anwendungsmöglichkeiten.
Laden Sie sich hier die Präsentation zum Vortrag herunter.
Um vier mögliche Zukunftsszenarien einer durch Blockchain veränderten Welt anschaulich darzustellen, präsentierte Dr. Siegel dem Publikum nach seinem Vortrag einen knapp acht-minütigen Film. Alle Szenarien sind eng an zwei treibende Fragestellungen geknüpft. Erstens: Wie groß ist das Vertrauen in die etablierten Systeme mit zentralen Instanzen? Bleibt es erhalten oder wird es verloren gehen? Und zweitens: Wird die Blockchain technisch reif, stabil und sicher sein? Oder wird es Restriktionen in der Technologie geben, die wir nicht beheben können? Von „Blockcracy“ über „Survival of the Biggest“ und „One-eyed among the blind“ bis zu „Niche Evolution“ – der Deloitte-Film bot den idealen Einstieg in eine Diskussion zum Thema des Tages: „Blockchain Unchained. Die Technologie hinter der digitalen Währung Bitcoin – auch für die Finanzwelt von morgen?“
Für nähere Informationen zur Funktionsweise der Blockchain-Technologie finden Sie hier eine Infografik.
Diskussion zum Thema „Blockchain Unchained. Die Technologie hinter der digitalen Währung Bitcoin – auch für die Finanzwelt von morgen?“
Moderation: Andreas Scholz
Die Diskussionsrunde lebte von der unterschiedlichen Expertise und den verschiedenen Positionen der Panel-Teilnehmer. Andreas Scholz moderierte gewohnt souverän, mit der nötigen Portion Humor und durchaus provokanten, aber stets sachlich bleibenden Rückfragen in die Runde, sodass sich eine kontroverse Debatte entwickeln konnte – lebhaft, spannend, amüsant und informativ zugleich. Zur Diskussionsrunde zählten: Keynote-Speaker Dr. Dirk Siegel, Stadtschreiber der Stadtverwaltung im Schweizerischen Zug Martin Würmli, Dirk Schrade von der Deutschen Bundesbank und Ulrich Leuchtmann, Head of FX+EM Research der Commerzbank AG.
"Auch bei der dritten Auflage des Investors' Meeting hat die AKA wieder einmal das richtige Gespür für ein besonders brisantes und aktuelles Thema gehabt. Zusammen mit meinen Gesprächsgästen sind wir hinter die Kulissen der Blockchain gegangen und haben lebhaft das Für und Wider einer darauf basierenden virtuellen Währung diskutiert. Erklärend, hochspannend und mit der richtigen Perspektive."
Andreas Scholz , Moderation
„Der Währungsaspekt spielt bei der Blockchain eher eine untergeordnete Rolle.“
„Silicon Valley war gestern, Crypto Valley ist heute“: Einig waren sich alle Beteiligten, dass die Blockchain-Technologie ein cleveres Konzept ist. Die lebhafte Diskussion knüpfte direkt an die Frage an, ob Bitcoins das Potenzial hätten, sich als neue Währung längerfristig zu etablieren. Denn die Ursprungsidee der Bitcoin-Währung sei eine alternative Geldordnung gewesen. Wenn auch die zukünftige Bedeutung der Geldmengen-Regulierung ein strittiger Punkt war, so konnten sich alle Experten schnell der Meinung anschließen, dass die Bitcoin-Blockchain als Digitalwährung nicht die beste Lösung sei, vielmehr sogar der Währungsaspekt der Blockchain-Technologie immer weiter in den Hintergrund rücke. Richtig und wichtig sei, dass mithilfe der Blockchain Transaktionen unterschiedlichster Art deutlich effizienter durchgeführt werden können. Dort, wo sich historisch gesehen lange Wertschöpfungsketten gebildet haben, ermögliche die Blockchain in Zukunft ein „kürzeres“ Agieren. Auch der vermehrte Einsatz der Technologie im Staatswesen wurde als vorstellbares Szenario für die Zukunft diskutiert, beispielsweise für den Ablauf von Wahlen oder die Verwaltung von Sozial- bzw. Kulturgeldern. Eher unrealistisch sei hingegen die Zukunftsvision einer vollständigen Dezentralisierung im Finanzwesen. Ganz ohne Intermediation ginge es nicht, denn eines sei klar: Bei Finanzdienstleistungen sind auch in Zukunft Methoden gefragt, die gleichzeitig schnell, einfach, sicher und komfortabel sind. Ohne Governance könne dies nicht gewährleistet werden.
Ausklang beim Get-together
Beim anschließenden Get-together hatten alle Gäste die Möglichkeit, die Diskussion in kleiner Runde zu vertiefen, Kontakte zu knüpfen und mit der Geschäftsleitung der AKA ins Gespräch zu kommen. Ganz ihrer Rolle als Dialogplattform entsprechend, bot die AKA hier einen institutsübergreifenden Austausch.