12. Juni 2024

Deutsche Investition in den Irak – Ein Schritt zur wirt­schaftlichen Eigen­ständig­keit

Bagdad - Irak, 05.06.2024: Im Beisein von Mohammed Shia Al-Sudani, Premier­minister der Republik Irak, unter­schrieben Ver­treter der Commerzbank AG, der Trade Bank of Iraq und der AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft mbH ein Memorandum of Understanding zur Finan­zierung einer neuen Floatglas-Anlage im Irak. Damit setzten sie einen ersten Meilen­stein für eine durch den Bund gedeckte deutsche Investition im Irak. Der Besteller­kredit hat einen Wert von 110 Millionen Euro.

Die Anlage eines renommierten deutschen Her­stellers wird nicht nur modernste Tech­no­lo­gien nutzen, sondern auch einen wesent­lichen Bei­trag zur industri­ellen Ent­wicklung im Irak leisten. Der Finan­zierungs­partner auf irakischer Seite wird die staat­liche Trade Bank of Iraq, mit Unter­stützung durch die Republik Irak.

Der Irak steht vor der Heraus­forderung, große Mengen an Gütern, wie beispiels­weise Maschinen, Fahr­zeuge, Elektronik, Bau­stoffe und Lebens­mittel im­por­tieren zu müssen, was die Ab­hängigkeit von aus­län­dischen Liefe­rungen erhöht und die Devisen­situation des Landes be­lastet. Die aktuelle Re­gierung hat daher ein syste­matisches Förder­pro­gramm zur Unter­stützung von In­vesti­tionen des Privat­sektors ge­startet, um diese Ab­hängig­keiten zu redu­zieren und die wirt­schaftliche Eigen­ständigkeit des Landes zu stärken. Der Bau der Floatglas-Anlage ist ein zentraler Bestand­teil dieses Pro­gramms und wird dazu bei­tragen, lokale Pro­duktions­kapazitäten zu er­weitern, die Export­fähigkeit zu stärken und Import­kosten zu senken.

Investitionen im Irak bieten großes Potenzial. Trotz infra­struktur­eller Heraus­forderungen, politischer Unsicher­heiten und wirtschaft­lichem Wandel bietet das Land zahl­reiche Möglich­keiten für aus­ländische Investoren und Geschäfts­partner. Gerade diese Heraus­forderungen sind auch Chancen: Durch gezielte Investi­tionen kann die wirt­schaftliche Stabilität gestärkt und das enorme Potenzial des Landes ent­faltet werden.

Um die Bemühungen der Re­gierung zur Stärkung der irakischen Privat­wirtschaft im Rahmen der Initiative zu unter­stützen, wurde zeit­gleich zwischen der irakischen Handels­bank (TBI) und Euler Hermes ein Memorandum of Cooperation (MoC) für Export­kredit­garantien der Bundes­republik Deutsch­land für deutsche Export­geschäfte bis zu einem Volumen von einer Milliarde Euro unter­zeichnet.

„Diese Zusammenarbeit markiert den ersten lang­fristigen Investitions­kredit deutscher Banken in ein Projekt dieser Art im Irak. Die An­wesen­heit des irakischen Premier­ministers bei der Ver­trags­unter­zeichnung hebt die Wichtigkeit dieses Vor­habens für die irakische Re­gierung be­sonders her­vor.

Langfristige Export­kredite und staatliche Garantien sind wert­volle Instru­mente, um der irakischen Wirt­schaft den Zu­gang zu Finanzierungs­möglich­keiten mit inter­nationalen Banken und zu Tech­nologien und Maschinen aus Deutsch­land zu er­mög­lichen. So wird das Ver­trauen der Investoren ge­fördert und die Ent­wicklung der Republik Irak unter­stützt.

Wir freuen uns sehr, dass wir deutsche Exporteure bei ihren Pro­jekten in der Republik Irak ge­meinsam mit den anderen Be­teilig­ten be­gleiten können.“

Matthias Wietbrock
Head of Export & Agency Finance, AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft mbH