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Die Historie der AKA: Ein Spezialkreditinstitut zur Exportfinanzierung im Wandel der Zeit

Die Geschichte der AKA

1952

Genehmigungsurkunde für die Emission von Namensaktien im Wert von 20 Mio. DM.

Gründung der AKA

Am 28. März 1952 schlossen sich die Filial-Großbanken, die größeren Regional- und Staats­banken sowie führende Privat­bank­häuser in Deutsch­land zu einem Kon­sor­tium zu­sammen. Sie gründeten unter Führung der da­ma­ligen Rhein­isch-West­fälischen Bank Aktien­ge­sellschaft, Düssel­dorf (eines der drei Vor­gänger­in­sti­tute der heutigen Deutschen Bank AG), die Aus­fuhrkredit-Aktien­ge­sellschaft in Frank­furt am Main, kurz: AKA. Initiator war Oswald Rösler, Mit­glied des Vor­stands der Rheinisch-West­fälischen Bank AG.

1960

Vom Lieferanten- zum Bestellerkredit

Während der Anfangs­phase der AKA belasteten lang­fristige Kauf­preis­for­derun­gen zu­nehmend die Bilanzen der Ex­por­teure. Die Folge: eine ver­stärkte Suche nach bilanz­ent­lastenden Formen der Finan­zierung. Auch wurden Möglich­keiten ge­sucht, un­ge­deckte Risiken bei Liefer­anten­krediten so weit wie möglich an Dritte zu über­tragen. Dies galt vor allem für die Selbst­finan­zierungs­quote des Ex­porteurs. An­fang der 1960er-Jahre ver­bes­serten sich die globalen Kapital­markt­be­din­gungen. Die Kredit­ver­sorgung der Wirt­schaft im In­land war ge­sichert, die inter­nationale Lage stabi­li­sierte sich. Das For­faitierungs­ge­schäft belebte sich sprung­haft. Expor­teure konnten somit Teile ihrer Liefer­anten­kredit­forderungen bilanz­ent­lastend ver­äußern.

Ein zukunfts­weisender Ge­danke war es, das Kredit­angebot zu ver­ändern: Export­kredite wurden nun direkt dem aus­ländischen Be­steller oder dessen Bank ge­währt. Mit diesen so­ge­nannten Besteller- oder ge­bundenen Finanz­kre­diten wurde der Ex­por­teur durch Tren­nung von Liefer- und Kredit­geschäft von der Finan­zierungs­funktion ent­bunden.

Das Main-Gas-Haus – Sitz der AKA seit 1961

1961

Umzug in die Große Gallusstraße 1-7

Das Main-Gas-Haus in der Großen Gallus­straße 1-7 ist seit seiner Ent­stehung im Jahr 1961 die Adresse der AKA. Mit seiner klar ge­glieder­ten Fassade ist das Ge­bäude ein klassischer Ver­treter der Frank­furter Wieder­auf­bau­jahre. Seit 2016 ist die Fassade als Teil der Frank­furter Ge­schichte en­semble­ge­schützt.

1966

Erweiterung des Gesellschafterkreises

Die sichtbaren Erfolge aus den ersten Jahren nach der Gründung stei­gerten die Attrak­tivi­tät des In­sti­tuts auch für Banken, die bis­her nicht zum Kreis der Ge­sell­schaf­ter zählten. 1966 be­schloss die Ge­sell­schaf­ter­ver­sammlung der AKA die Auf­nahme von 13 Giro­zentralen und 15 weiteren Ge­schäfts­banken, da­runter die heutige SEB Bank und die heutige DZ-Bank. 

Auch die bis heute gültige Firmen­be­zeichnung „AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft mbH“ hat ihren Ur­sprung im Jahr 1966. Hinter­grund des Wandels von der AG zur GmbH war das neue Aktiengesetz von 1965. Dessen Folge, eine deutlich be­schränkte Zahl der Aufsichts­rats­man­date, gab den ent­scheidenden Impuls für die Um­fir­mierung.  

1976

Hermes-Reform: Durchbruch für ge­bun­dene Finanzkredite mit Fünf-Prozent-Alter­native

Forfaitierung und Finanz­kredite spielten bei den Export­finan­zierungen deutscher Geschäfts­banken bis dato keine größere Rolle. Erst mit der Hermes-Reform von 1976 wurde der Finanz­kredit zu einem Erfolg. Jetzt war es möglich, aus der­artigen Krediten pro rata Lieferung be­ziehungs­weise Leistung aus­zu­zahlen und eine nicht ab­wälz­bare Selbst­be­teili­gung von fünf Prozent bei den Banken zu be­lassen. Für Expor­teure war dies ein wesent­licher Fort­schritt.

1978

OECD-Konsensus wird eingeführt

In diesem Übereinkommen ver­pflichteten sich die Mit­glieds­staaten der OECD, bestimmte Mindest­standards bei öffentlich unter­stützten Export­kre­diten mit Lauf­zeiten über zwei Jahren ein­zu­halten. Dazu zählen auch die Hermes-ge­deckten Export­kredit­garantien des Bundes. Ziel dieses Kon­sensus: die Ein­dämmung eines inter­nationalen Sub­ventions­wett­laufs, bei dem einzelne Staaten ihrer je­weiligen Export­wirtschaft Wett­bewerbs­vor­teile durch die Ge­währung von Export­krediten ver­schafften, die aus öffentlichen Mitteln sub­ven­tioniert werden.

Die Finanzierung eines Hüttenwerk-Komplexes wurde 1978 intensiv verhandelt. Federführend war die Dresdner Bank.

Ende der 1970er

Die AKA entwickelt Grund- und Rahmenverträge

Die AKA hat seit dieser Zeit mit zahlreichen ausländischen Banken Grund- und Rahmen­kredit­ver­träge für die mittel- und lang­fristige Finan­zierung von Export­ge­schäften ab­ge­schlossen. Diese ent­halten stan­dar­di­sierte Regelungen für alle da­runter ab­zu­schließenden Einzel­kredit­ver­träge. In diese Einzel­kredit­ver­träge ist nur noch eine Kurz­dar­stellung des je­weiligen Export­ge­schäftes auf­zu­nehmen. Der Vor­teil für den Exporteur: Einzel­kredit­ver­träge können deutlich schneller ab­ge­schlossen und Aus­zahlungs­vor­aus­setzungen schneller er­füllt werden. Seit Ende der 1970er-Jahre er­öffnen diese Ver­träge Expor­teuren effizientere Wege zu Kredit­ver­trägen.

Anfang 2000er

Erweiterung der Geschäftsmöglichkeiten

Im neuen Jahr­tausend wurden auch neue Wege der Zu­sam­men­ar­beit mit Kunden und Part­nern be­schritten: So er­wei­ter­te die AKA ihre Möglich­keiten, in eigenem Namen und für eigenes Risiko ge­bundene Finanz­kre­dite zu ge­währen.
Nach Ab­schluss ihrer Neu­aus­richtung hatte die AKA weitere Fazi­li­täten und Dienst­leis­tungen im An­ge­bot:

  • Finanzierung zu CIRR-Sätzen (Commercial Interest Reference Rate)
  • Finanzierungen unter der Deckung anderer europäischer Exportkreditversicherer (Multisourcing)
  • Übernahme von Dienstleistungen bei Umschuldungskrediten

Aus heutiger Sicht wird klar: Die Finanzierung unter Deckung anderer europäischer Exportkreditversicherer war der erste Schritt zur Ausrichtung der AKA als europäisches Trade Finance-Institut.

Herbert Preisser (Dresdner Bank) und Georg Eberl (Bayerische Vereinsbank), zwei langjährige Mitglieder des Kreditausschusses

Jürgen Strege, AKA, und Hans-Joachim Baumgart, Deutsche Bank

2011

KfW-IPEX Bank GmbH wird Gesellschafter

Seit 2011 zählt auch die KfW IPEX-Bank zum Gesell­schafter­kreis der AKA. Sie wickelt für die KfW als Auf­trag­nehmerin des Bundes das ERP-Export­fin­an­zierungs­pro­gramm ab. Neben der Re­finan­zierung, die allen be­teiligten Banken offen steht, stellt die KfW der AKA einen ge­sonderten CIRR-Refinan­zierungs­rahmen zur Ver­fügung. In diesem Rahmen sind Aus­fuhrgeschäfte mit einem Finan­zierungs­vo­lumen von bis zu 20 Mio. EUR an­trags­be­rechtigt.

2017

Öffnung für Banken außerhalb des Gesellschafterkreises

Die AKA unterstützt ihren Wachstumskurs mit erweiterten Möglichkeiten, Geschäftsopportunitäten im aktuellen Marktumfeld zu generieren. Fester Bestandteil ihrer Strategie bleibt der Kundenschutz, das heißt, die AKA ist Komplementärinstitut für Banken bei der Exportfinanzierung. Neben der Beibehaltung der bisherigen, vertrauensvollen Zusammenarbeit mit ihren Gesellschafterbanken bietet die AKA seit 2017 das bestehende Leistungsspektrum allen Banken an.

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